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Lupus alpha Analyse

10.10.2020

Small & Mid Caps: Die besseren Krisentitel

"Langfristige Wertentwicklung, Volatilität und Erholungszeit nach einem Kurseinbruch" zeigen sie sich den Standardwerten klar überlegen.

Unsere Kollegen aus dem Produktmanagement haben das Verhalten von Small und Mid Caps in und nach den großen Marktkrisen der vergangenen 20 Jahre untersucht. Das Ergebnis: Gemessen an den Kriterien "langfristige Wertentwicklung, Volatilität und Erholungszeit nach einem Kurseinbruch" zeigen sie sich den Standardwerten klar überlegen. 

 

Nebenwerte

Small & Mid Caps, so eine gängige Einschätzung, sind im Vergleich zu Standardwerten die riskantere Anlageklasse. An der Marktkapitalisierung in Europa haben Nebenwerte zwar einen Anteil von etwa einem Fünftel. Doch in vielen Portfolios werden sie der Asset-Allocation nur untergewichtet beigemischt. Unsere Kollegen sind der Frage nachgegangen, ob das unter dem Risikoaspekt gerechtfertigt ist. Dafür haben sie sich einerseits die langfristige Entwicklung angesehen, aber auch ihr Verhalten in der Corona-Krise, der Finanzkrise, sowie nach dem Platzen der Dotcom-Blase. 

 

Outperformance bei weniger Volatilität

Ein Blick auf die vergangenen 20 Jahre verdeutlicht, dass europäische Nebenwerte sich gegenüber Standardwerten deutlich besser entwickelt haben. Während Small & Mid Caps eine Gesamtperformance von 255,1% erzielen, erreichen die Large Caps nur magere 6,3%. Auf Jahresbasis entspricht das 6,3% für Nebenwerte und 0,3% für die Standardwerte (Large Caps: Stoxx Europe 50 Index, Small & Mid Caps: Stoxx Europe TMI Small Index). Mit höherer Volatilität (p.a. seit 1. Januar 2000) wurde dieser Vorteil nicht erkauft, sie lag bei den Small & Mid Caps mit 16,75% mehr als drei Prozentpunkte unter der Volatilität der Standardwerte (20,08%).  

 

Gemischtes Bild beim Maximalverlust

Soweit die lange Sicht, aber wie hat es in den großen Krisen der vergangenen 20 Jahre ausgesehen? Dafür haben sich unsere Kollegen die Maximalverluste von pan-europäischen, Euroland- und deutschen Indizes jeweils in der Dotcom-Krise, der Finanzkrise sowie jüngst der Coronakrise angeschaut. In der Dotcom-Krise der frühen 2000er Jahre litten Large Caps in Pan-Europa, in Euroland und in Deutschland stärker als Small & Mid Caps. Doch in der Finanz- und der Corona-Krise lagen die Maximalverluste bei den Nebenwerten meistens höher als bei ihren Large Cap Pendants.

Schnellere Erholung nach der Krise

Für längerfristig orientierte Investoren sollte das allerdings keine allzu große Rolle spielen, denn im Vergleich zur Recovery-Zeit, die ein Index benötigt, um seine Verluste aus der Krise wieder aufzuholen, wird deutlich, dass Nebenwerte ihren höheren Wertverlust kurz- bis mittelfristig mehr als ausgleichen. Die folgende Grafik zeigt beispielhaft die Recovery-Zeiten von pan-europäischen Standard- und Nebenwerten in der Finanzkrise, also wie lange die Indizes brauchten, um ihr maximales Vorkrisen-Niveau wieder zu erreichen. Die Pfeile stecken diesen Zeitraum jeweils farblich ab. Es zeigt sich, dass pan-europäische Nebenwerte in der Finanzkrise eine deutlich kürzere Recovery-Zeit hatten als Standardwerte. Und nicht nur nach der Finanzkrise, auch nach der  Dotcom-Krise erholten sich die Nebenwerte in allen drei betrachteten Regionen schneller. Bei der Wertaufholung in der aktuellen Corona-Krise liegen Nebenwerte ebenfalls vor den Standardwerten.

Strukturelle Vorteile

Weshalb sich Nebenwerte nach Krisen schneller erholen als Standardwerte, lässt sich mit strukturellen Vorteilen kleiner und mittelgroßer Unternehmen erklären: Die meisten Small & Mid Caps haben ein klar fokussiertes Geschäftsmodell. Viele Unternehmen können sich im Wettbewerb sehr gut behaupten, weil sie als Weltmarktführer in einer Nische eine gute Verhandlungs- und Preissetzungsmacht innehaben. Diese starke Position spiegelt sich in der Regel in hohen operativen Margen wider. Auf konjunkturelle Schwankungen und Markttrends können sie schneller reagieren, weil ihre Strukturen schlanker und damit Entscheidungswege kürzer sind. Nicht zuletzt profitieren viele auf Nischen spezialisierte Small & Mid Caps von Technologie-Trends, die typischerweise klein beginnen, etwa Elektromobilität, Robotik oder das Internet der Dinge. Während in den USA die führenden Technologiekonzerne für Digitalisierung stehen, wird diese in Europa vor allem von mittelständischen Unternehmen vorangetrieben.

 

Fazit

In drei von vier Kategorien zeigen sich Small & Mid Caps in den drei untersuchten Regionen und Krisen den Large Caps überlegen: langfristige Performance über 20 Jahre; langfristig gemessene Volatilität p.a. und Recovery-Zeit nach einem Kurseinbruch bis zum maximalen Vorkrisen-Niveau. Lediglich beim Maximalverlust ergibt sich ein gemischtes Bild. Allerdings sollte für mittel- bis langfristig orientierte Investoren ein höherer maximaler Drawdown weniger entscheidend sein als die schnelle Wertaufholung. Hinzu kommen die generellen Ertragserwartungen europäischer Small & Mid Caps.

 



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