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Lupus-Alpha-Veranstaltung „Deutsche Wirtschaft am Kipppunkt: Vom Reden ins Handeln kommen“

11.11.2025

„Die fiskalischen Impulse werden die deutsche Wirtschaft nachhaltig anschieben“

Reicht die Investitionswelle, um die deutsche Wirtschaft auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückzubringen? Das diskutierten Prof. Dr. Jens Südekum, persönlicher Beauftragter des Bundesministers der Finanzen und einer der Architekten des 500-Milliarden-Sondervermögens und Dr. Götz Albert, CIO von Lupus alpha, im Rahmen einer Lupus alpha Kundenveranstaltung.

„Seit sechs Jahren“, stellt Jens Südekum, Regierungsberater und Professor für International Economics an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, fest, „stagniert die deutsche Wirtschaft und jeden Monat gehen in der Industrie rund 13.000 Arbeitsplätze verloren.“ Deshalb war die deutliche Kehrtwende in der deutschen Finanzpolitik ein wichtiger Schritt. Doch bleibt es beim Reden oder wird nun gehandelt? Wird das Geld in der Wirtschaft ankommen und Deutschland den Turnaround schaffen?

Stimmungsumschwung zu Jahresbeginn

In der Tat ist es noch nicht lange her, da herrschte Tristesse hierzulande und vor allem bei deutschen Small- & Mid Caps. „Ende vergangenen Jahres waren viele Titel so gepreist, als würden sie auf die Pleite zusteuern“, erinnert sich Albert. Doch Anfang dieses Jahres veränderte sich die Stimmung. „Die beschriebene Wende in der deutschen Finanzpolitik war ein Game Changer, der vor allem ausländische Investoren überraschte“, sagt der Anlageexperte. 

Plötzlich gab es Rekordzuflüsse in deutsche Aktien aus dem Ausland im ersten Halbjahr, von denen insbesondere Nebenwerte profitierten. Inzwischen aber ist die erste Euphorie verflogen und Zweifel an der Umsetzung und dem Erfolg der geplanten Maßnahmen kommen auf. Denn in den Zahlen zur deutschen Wirtschaft ist noch nichts zu sehen. 

„Zunächst muss man verstehen, woher der Trend der De-Industrialisierung hierzulande überhaupt kommt“, sagt Südekum. „Denn das Problem der Bürokratie, das wir schon sehr lange haben, sowie die hohen Energiepreise reichen als Erklärung allein nicht aus.“ Vielmehr war in der Vergangenheit China ein wichtiger Faktor für die deutsche Wirtschaft. „Dank der Nachfrage aus China konnten wir wirtschaftlich schwierige Phasen stets gut überstehen“, erklärt der Experte. 

Überkapazitäten in China und US-Zölle belasten

Doch aktuell leidet China selbst unter Überkapazitäten, dazu kommen die Zölle aus den USA. „Die deutsche Wirtschaft ist entscheidend von seiner Industrie und seinen Exporten abhängig“, sagt der Regierungsberater. „Und wenn keine Nachfrage von außen kommt, braucht es einen Nachfrageimpuls von innen.“ Genau darauf zielt das Sondervermögen ab. Rund 300 Milliarden Euro sind für Infrastruktur, also Schiene, Straße, Brücken und Digitalisierung, vorgesehen. Dazu fließen 100 Milliarden Euro in den Klima- und Transformationsfonds sowie weitere 100 Milliarden Euro an die Länder für die kommunale Infrastruktur. Hinzu kommt ein weiterer massiver Anstieg der Verteidigungsausgaben.

Geplante Investitionsausgaben des Bundes

 

Wichtig ist, dass das Fiskalpaket die Konjunktur noch gar nicht anschieben konnte. Denn der Haushalt für 2025 und das Gesetz über das Sondervermögen sind erst Anfang Oktober in Kraft getreten. Dies war der erste Schritt, damit die Regierung ins Handeln kommt. „Jetzt erst beginnt die eigentliche Umsetzung“, sagt Prof. Südekum. „Die Bundesregierung wird jetzt anfangen, konkrete Projekte, zum Beispiel im Tiefbau, anzugehen und für Nachfrage zu sorgen. Die Aufgabe der Baubranche ist es, ihre Kapazitäten entsprechend zu erhöhen.“ Die wirtschaftlichen Effekte bei den Branchen und Unternehmen wird man also erst ab dem nächsten Jahr sehen können.

Das allein reicht aber nicht. Teil des Handelns sind auch angebotsseitige Strukturreformen, die helfen sollen, das Geld schnell auf die Straße zu bringen. „Dafür müssen wir Bürokratie abbauen, durch Digitalisierung sowie die Modernisierung des Staates für mehr Produktivität sorgen und das Problem des Arbeitskräftemangels dringend angehen“, so Südekum. Wie das konkret funktionieren kann, lässt sich an der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren zeigen, wo es den Rechtsbegriff des „überragenden öffentlichen Interesses“ gibt. „Hat also ein Infrastrukturprojekt eine überragende Bedeutung, dann kann die Genehmigung deutlich beschleunigt werden“, erklärt der Regierungsberater.  

Deutschlandfonds für private Investitionen

Nur die staatlichen Investitionen werden aber nicht ausreichen, um den jahrelangen Investitionsstau zu beheben. Notwendig sind vor allem private Investitionen, die rund 80 Prozent aller Investitionen ausmachen. Auch hier spielt der Staat eine wichtige Rolle, indem er für eine Hebelung der öffentlichen Ausgaben durch privates Kapital sorgt. Das Mittel der Wahl hierfür ist der Deutschlandfonds. „Er ist dazu gedacht, private Investoren zum Beispiel am Ausbau der Energie- und Wärmenetze zu beteiligen. Außerdem sollen Gelder in Startup-Firmen fließen, aber auch ein Mittelstands- und ein Rohstofffonds, Investitionen in Technologie und der Wohnungsbau sind mögliche Säulen eines solchen Fonds“, informiert Südekum. Flankiert werden sollen die Maßnahmen zudem durch eine Reform der privaten Altersvorsorge.

Götz Albert ist davon überzeugt, dass das Sondervermögen zusammen mit dem Deutschlandfonds einen nachhaltigen Effekt auf die deutsche Wirtschaft haben wird. „Zwar werden die öffentlichen Investitionen erst einmal in die Sektoren Rüstung, Bau und Infrastruktur fließen, doch wir werden – nicht zuletzt durch die Firmen, die hier als Zulieferer fungieren – einen Transformationsprozess sehen, der der gesamten Wirtschaft zugutekommt“, erklärt er. „Ich gehe deshalb davon aus, dass dieser Impuls keine Eintagsfliege bleiben wird, sondern die deutsche Wirtschaft nachhaltig anschieben kann.“ 

Der finanzielle Impuls wird sich über viele Jahr verteilen

Das beurteilt Prof. Südekum ähnlich. „Da das Geld ja nicht in den Konsum fließt, sondern in die Verbesserung der Infrastruktur, besteht die Chance, dass sich das Potenzialwachstum Deutschlands nachhaltig erhöht“, erklärt er. „Außerdem darf man nicht vergessen, dass der finanzielle Impuls sich über viele Jahre bis in die Mitte des kommenden Jahrzehnts hin verteilen wird.“ Zeigen sollen sich die Effekte dann im Jahr 2026 in den Wirtschaftsdaten. Für das kommende Jahr erwartet Jens Südekum ein Wachstum für die deutsche Wirtschaft von 1,3 Prozent. „Spätestens dann werden ausländische Investoren auch wieder zurückkommen, und wir werden eine zweite Welle bei den Nebenwerten sehen. Wichtig ist es dann, die wirklichen Gewinner zu selektieren“, so das Fazit von Albert. 

Über Lupus alpha

Als eigentümergeführte, unabhängige Asset Management-Gesellschaft steht Lupus alpha seit mehr als 20 Jahren für innovative, spezialisierte Investmentlösungen. Lupus alpha zählt zu den Pionieren für europäische Small & Mid Caps in Deutschland und ist einer der führenden Anbieter von Volatilitäts- und Wertsicherungsstrategien sowie verbriefter Unternehmenskredite (CLO). Abgerundet wird die spezialisierte Produktpalette durch globale Wandelanleihestrategien und Risiko-Overlay-Lösungen für institutionelle Portfolios. Das Unternehmen verwaltet ein Volumen von über 16 Mrd. Euro für institutionelle Anleger und Wholesale-Investoren. Weitere Informationen finden Sie unter www.lupusalpha.de

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