Wer sich auskennt im Segment der europäischen Micro Caps, findet immer wieder Unternehmen in ihrer dynamischsten Wachstumsphase. Doch Wachstum ist kein Selbstläufer. Entscheidend ist, ob das Management in der Lage ist, die Wachstums-PS auch tatsächlich auf die Straße zu bringen.
Klingt wie eine einfache Erfolgsformel: junges Unternehmen mit einem hervorragenden Produkt, das im Trend liegt. Noch besser, im Megatrend. Wie Digitalisierung zum Beispiel, künstliche Intelligenz, personalisierte Medizin oder Industrie 4.0. Gerade Unternehmen im Micro Cap-Bereich entwickeln ihre Produkte oder Dienstleistungen häufig entlang langfristig wirksamer technologischer Neuerungen. Gelingt ihnen die Markteinführung, ist damit das Versprechen verbunden, überproportional davon zu profitieren, wenn der Trend zum Mainstream wird. Das macht solche Unternehmen äußerst spannend. Die Story allein aber reicht nicht aus für ein erfolgreiches Aktieninvestment, ja nicht einmal der vielversprechende Markteinstieg reicht dafür als hinreichendes Argument.
„Bevor wir investieren, muss uns das mittelfristige Gewinnpotenzial eines Unternehmens überzeugen.“
Jonas Liegl, CFA, Portfolio Manager des Lupus alpha Micro Champions
Neben dem vielversprechenden Produkt kommt es entscheidend darauf an, ob die Unternehmensführung in der Lage ist, Wachstum zu managen. Dabei geht es unter anderem darum, Engpässe in der Lieferkette zu antizipieren und zu vermeiden. Daraus ergeben sich für die Steuerung des Wachstums einige zentrale Fragen: Ob die vorhandenen Produktionskapazitäten mit dem geplanten Wachstum mithalten können. Ob die Beschränkung auf einen oder wenige Lieferanten und Vertriebskanäle zum Risiko wird. Oder wie fähige Mitarbeiter begeistert, gewonnen und an das Unternehmen gebunden werden können. Gründer sind als visionäre Innovatoren zwar häufig sehr gut darin, mit ihrer Idee zu faszinieren. Mitunter sind sie aber nicht die besten Manager. Deshalb kann es besser sein (und ist es häufig auch), erfahrene externe Manager ins Unternehmen zu holen.